Aleksandr Solschenizyn
* Mittwoch, 11.12.1918
(90 J., Schütze)
in Kislowodsk/Kaukasus
† Sonntag, 03.08.2008
in Moskau
Russland,
Schriftsteller,
Literatur
Einer der schärfsten Kritiker des Kommunismus. Wegen kritischen Äußerungen über Stalin wurde er 1945 verhaftet und zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 1953 bis zu seiner Rehabilitierung 1957 lebte er in Sibirien. Mit Chruschtschows Erlaubnis erschien 1962 die Erzählung "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" (1971 verfilmt), die erste Darstellung eines Zwangsarbeitslagers in der sowjetischen Literatur. Im Verlauf der 60er Jahre wurde er immer mehr zu einer Schlüsselfigur der sowjetischen Literaturpolitik, 1969 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und 1974 aus der Sowjetunion ausgewiesen. Er lebte 1974 bis 1976 in Zürich, ab 1976 in den Vereinigten Staaten, 1994 kehrte er in seine Heimat zurück. Seine Werke, u. a. "Der erste Kreis der Hölle" (dt. 1960), "Krebsstation" (1968), "August Vierzehn" (1971), "Der Archipel Gulag" (1974), "Das Rote Rad" (1983) brachten ihm weltweite Anerkennung ein. Weitere Werke u. a.: "Russia in Collapse" (1998), "Two Hundred Years Together" (2001). 1970 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, den er nicht persönlich entgegennehmen durfte, 1983 den Templeton-Preis, die höchstdotierte Auszeichnung der Welt.